Innovationen setzen voraus, dass Probleme neu erkundet und bisherige Prozesse und Verhaltensweisen aufgebrochen werden. Menschen verändern ihre Arbeitsweisen und Gewohnheiten jedoch nicht vom einen auf den anderen Tag. Um ihre Unterstützung zu gewinnen, muss man sie in den Prozess der Ideengenerierung mit einbeziehen. Oftmals führt dieses Einbinden jedoch auch zu Chaos und Frustration, da viele Menschen mit unterschiedlichen Meinungen aufeinandertreffen und es ihnen schwerfällt, sich zu einigen.
Um Innovationen dennoch erfolgreich voranzutreiben und effizient zu gestalten, ist es sinnvoll, zwischen Struktur und Inhalt innerhalb der Zusammenarbeit zu unterscheiden, betonte Inga Wiele, Geschäftsführerin der Beratungsagentur gezeitenraum gbr und Expertin für Design Thinking, Digitalisierung und Strategieentwicklung, im Rahmen des Forschungsworkshops „Genossenschaften zwischen Digitalisierung und persönlicher Nähe“, der vom Forschungsinstitut ADG Scientific – Center for Research and Cooperation e.V. (ARC) auf dem Campus Schloss Montabaur ausgerichtet wurde.
Strukturen anders denken
Strukturen beinhalten Organisation, Systeme, Routinen, die Menschen dabei helfen, einem gewissen Plan zu folgen, um möglichst effektiv und effizient ein Ergebnis zu erzielen. Die Teilnehmer:innen des ARC-Forschungsworkshops appellierten, Strukturen öfter anders zu denken und aufzubrechen, um an den eigentlich wertvollen Inhalt zu kommen. Statt beispielsweise auf lineare Weise Protokolle von Zusammenarbeiten zu schreiben, bevorzugen sie kreative, offenere Strukturen wie Mindmaps oder Bilder. Das sei hilfreich, um neben der eigenen, persönlichen Struktur auch die Perspektiven der anderen Gruppenmitglieder einzunehmen.
Zudem sei die Arbeitsstruktur häufig von der Situation abhängig, so Inga Wiele. Wichtig sei, eine gemeinsame Basis aufzubauen, diverse Expert:innen an einen Tisch zu bringen und statt auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, durch gezieltes Ausprobieren „Erfahrungen aus der Zukunft“ aufzubauen. Nur so sei Innovation möglich.
Innovationsfördernde Methoden für Genossenschaften in der Digitalisierung
Die Digitalisierung bringt für genossenschaftliche Unternehmen große Chancen mit sich, fordert aber auch innovative Veränderungen. Die Teilnehmer:innen im ARC-Forschungsworkshop definierten drei Arten von Digitalisierung:
- Die datengetriebene, digitale Automatisierung
- Digitale Plattformen (Social Media, eCommerce)
- Neue, digitale Geschäftsmodelle
In einer „kollegialen Fallberatung“ wurden eigene digitale Projekte aus ihren jeweiligen Unternehmen vorgestellt und innovative Ideen geteilt. Diese Methode eröffnete den Teilnehmer:innen einen wertvollen Reflexionsraum für die Frage: Welche Strukturen und Inhalte sind für Genossenschaften relevant, um Geschäftsprozesse und Arbeitsweisen im eigenen Unternehmen oder Projekt erfolgreich zu digitalisieren?
Erfahren Sie mehr über die Themen des Forschungsworkshops „Genossenschaften zwischen Digitalisierung und persönlicher Nähe“!
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Weitere Infos über Inga Wiele und ihre Beratungsagentur gezeitenraum gbr finden Sie auf der Webseite: gezeitenraum | Dein Unternehmen - Unser Herzblut