Wer sich langfristig auf dem Markt behaupten will, muss als Unternehmen die veränderten Erwartungen der Kund:innen erfüllen und sich schnell an deren neue Bedürfnisse anpassen. Dies funktioniert nur mit einem digitalen Geschäftsmodell – auch für Genossenschaften.
In der Region Altmark-Wendland in Niedersachen und Sachsen-Anhalt, die zu großen Teilen landwirtschaftlich geprägt und somit von Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen ist, geht es bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle nicht nur darum, sich am Markt zu behaupten, sondern vor allem um die Sicherung zahlreicher Existenzen.
Die VR PLUS Altmark-Wendland eG ist eine der größten Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft in Deutschland. In ihr haben sich mehrere Genossenschaften der Geschäftsfelder Bank, Agrar, Energie, Markt und Technik vereint, um basierend auf den genossenschaftlichen Werten das Leben und die Umwelt der Menschen in dieser Region mitzugestalten.
Die VR PLUS Zukunftsfiliale: Mehr als nur eine Tankstelle
Mit der VR PLUS Zukunftsfiliale wird für die Menschen in dieser Region ein Treffpunkt mit Tankshop, VR PLUS Bank, VR PLUS Markt, gemütlichen Sitzgelegenheiten und gastronomischem Angebot geschaffen. Das innovative Standortkonzept verbindet somit moderne Dienstleistungen real und vor Ort mit der Möglichkeit des sozialen Miteinanders. Ziel des Konzepts: Die Attraktivität und Lebendigkeit des ländlichen Raumes erhöhen.
„Wir möchten den Menschen mit der Zukunftsfiliale Ermöglichungsräume bieten, die vom Tanken, der Bankberatung und dem Bankservice, über das vielfältige kulinarische Gastronomieangebot bis hin zu Tierfuttermittel oder Gartenartikeln reichen.“, erklärt Grit Worsch, Vorstandsvorsitzende der VR PLUS Altmark-Wendland eG, im Rahmen des Forschungsworkshops „Genossenschaften zwischen Digitalisierung und persönlicher Nähe“, der vom Forschungsinstitut ADG Scientific – Center for Research and Cooperation e.V. (ARC) auf dem Campus Schloss Montabaur ausgerichtet wurde.
„So schaffen wir ein Ökosystem aus einem Waren- und Dienstleistungsangebot in Kombination mit einem Treffpunkt als Netzwerkknoten, der auf genossenschaftlichen Werten und Überzeugungen beruht.“, beschreibt Grit Worsch.
Regionales Leben im digitalen Netzwerk
Um zukunftsfähig zu bleiben, bedarf es der Übertragung neuer Geschäftsmodelle, wie der VR PLUS Zukunftsfiliale, in die Welt der Digitalisierung. Das von mehreren Genossenschaftsbanken entwickelte regionale Netzwerk Beyond Business Solution (B.B.S.) verfolgt das Ziel, „das reale Leben mit einem digitalen Ökosystem zu verbinden“, erläutert Markus Klinger, Leiter Kooperation & Innovation B.B.S. GmbH, im Rahmen des ARC-Forschungsworkshops auf Schloss Montabaur. „Ich bezeichne B.B.S. auch gerne als O2O-Plattform – Online to Offline.“
B.B.S. ermöglicht durch digitale Vernetzung nachhaltige Lösungswelten für Landwirtschaft, Handwerk, Einzelhandel und viele andere Branchen und bietet somit große Chancen auch für die Genossenschaftsbanken und ihre Regionen. „Wir binden die Menschen digital in deren jeweilige regionale Themen- und Lebenswelten ein. Für die Banken bietet sich dadurch beispielsweise die Chance, wieder näher an den veränderten Point of Sale zu rücken.“, erklärt Markus Klinger weiter.
„Je digitalisierter die Welt wird, desto größer ist bei den Menschen auch der Wunsch nach persönlicher Beratung, wie man mit diesen digitalen Veränderungen umgeht.“, ist Grit Worsch überzeugt.
Die VR PLUS Altmark-Wendland eG und die Beyond Banking Plattform B.B.S. verdeutlichen, wie wichtig für Genossenschaften die Kombination aus persönlicher Nähe und Digitalisierung ist.