ADG Akademie

    Datenschutz – Fluch und/oder Segen?

    von Monika Schaaf

    Datenschutz ist ein wichtiges Grundrecht, das sicherstellt, dass persönliche Daten nicht missbraucht werden. In Unternehmen haben Datenschutzbeauftragte jedoch keinen leichten Stand. Häufig treffen sie auf Widerstand. Der Grund: Datenschutz erschwert oft den zügigen Fortschritt von Technologie und Innovation, schränkt Datenerfassung und -nutzung ein und verkompliziert damit das Geschäft. Auf der „ADG-Netzwerkplattform Datenschutz und Datensicherheit“ ging es um die Risikokultur in Unternehmen und wie Smart Data datenschutzkonform eingesetzt werden kann.

    Wie wichtig ist Ihnen Datenschutz? Kaum ein Stakeholder würde zugeben, dass Datenschutz für ihn kein ernstes Thema ist. Wenn es jedoch um die Verwendung personenbezogener Daten geht, werden oft Grauzonen betreten oder hingenommen, um Innovationen voranzutreiben.

    Die Widerstände gegen Datenschutz haben unterschiedliche Ursachen. Petra Förster, Geschäftsführerin von Beratung-Auf-Sicht, nannte auf der "ADG-Netzwerkplattform Datenschutz und Datensicherheit" einige davon: Das Thema ist für die einen komplex und verursacht „nur“ Verunsicherung, für andere ist es ein Risiko- und Kostenfaktor zur Umsetzung neuer Ideen. Bei Datenpannen besteht Unsicherheit hinsichtlich der Entscheidung, ob eine Meldung des Datenschutzverstoßes in diesem Fall notwendig ist. Die Umsetzung von Datenschutzprozessen verursacht meistens zusätzlichen Arbeitsaufwand und stößt dadurch häufig auf Widerstände.

    Aber wie kann man die Umsetzungsverantwortlichen im Unternehmen von den Vorteilen des Datenschutzes überzeugen? Entscheidend ist es, ein Bewusstsein über die Zusammenhänge der "Verteidigungslinien" im Unternehmen zu schaffen und die Rollen und Funktionen aktiv miteinander zu spielen. Basis hierfür ist eine gemeinsame Sprache. Eine Sprache, welche über alle Hierarchiestufen und Fachbereiche funktioniert. Es ist wichtig, Konsequenzen bei Nichteinhaltung des Datenschutzes zu erklären und gleichzeitig aufzuzeigen, welche Vorteile Datenschutz für das Unternehmen haben kann – das gilt insbesondere in Bezug auf das Thema Reputation.

    Smart Data – Schlüssel zu mehr Kundenzufriedenheit

    Lässt sich Smart Data datenschutzkonform einsetzen? Matthias Kleinrahm von der Atruvia AG gab ein positives Signal. Für ihn ist die Verwendung von Smart Data ein wichtiges Instrument, um exzellenten Kundenservice in allen Vertriebskanälen sicherzustellen. Denn, so Kleinrahm: „Wir haben alle so viele Daten, aber kennen nur 20 Prozent unserer Kunden.“

    Was Smart Data ermöglicht: Das richtige Thema zum richtigen Kunden zum richtigen Vertriebskanal zum richtigen Zeitpunkt ermitteln. So lassen sich in der Omnikanalsteuerung aus Datenanalysen Signale für eine individuelle Kundenansprache generieren. Smart Data reagiert dabei auf die Kunden wie Künstliche Intelligenz.

    Ein Beispiel: Immobilienkauf. Ein Kunde im A-Ranking würde ein Beratungsgespräch angeboten bekommen, weil Smart Data weiß, dass sich dieser im Verhältnis kostenintensive Touchpoint bei diesem Kunden am ehesten lohnt, während Kunden im B- oder C-Ranking vom Kunden-Service-Center angerufen würden und welche in einem D- oder E-Ranking vielleicht nur Infomaterial während ihres Homepage-Logins angezeigt bekämen.

    Smart Data führt zu einem datengetriebenen Vertrieb und damit zu einer Steigerung der Termin- und Abschlussquoten durch eine Effizienz in der Ansprache. Wichtig jedoch ist: Smart Data sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die datenschutzrechtlichen Anforderungen eingehalten werden.