Energie einsparen, Umwelt schützen, bewusst einkaufen, ressourcenschonend wirtschaften – der Begriff Nachhaltigkeit löst vielerlei Assoziationen aus und ist längst im Bewusstsein unserer Gesellschaft angekommen. Es gibt kaum noch einen Lebens- oder Wirtschaftsbereich, auf den er nicht angewendet wird. Ob es sich nun um die Mobilität und eine zukunftsfähige Verkehrspolitik, die Energieversorgung, um Arbeitsbedingungen oder Fragen der Ressourcenschonung handelt – auf all diesen Feldern wird die Notwendigkeit eines nachhaltigen Verhaltens, das darauf abzielt, auch für die Bedürfnisse und Lebensbelange zukünftiger Generationen Verantwortung zu übernehmen, thematisiert.
Doch eines ist klar: Wenn unternehmerische Gewinne von vorneherein auf eine umwelt- und sozialverträgliche Weise erwirtschaftet werden sollen – und nicht etwa erwirtschaftete Gewinne erst nachgelagert in Umweltprojekte oder gemeinwohldienliche Maßnahmen fließen sollen – braucht es hierfür einen systematischen Kompetenzaufbau in Unternehmen.
Qualifizieren und Befähigen
Die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und nachhaltigen Geschäftsmodellen ist eine Mammutaufgabe, eine unternehmerische Herausforderung einer neuen Dimension. Es gilt Nachhaltigkeitsprojekte zu initiieren, neue Prozesse zu durchdenken und dabei die Kreativität und Innovationsfähigkeit der MitarbeiterInnen zu fördern. Gleichzeitig müssen Nachhaltigkeitsgrundsätze- und bestimmungen berücksichtigt, neue Lieferketten gestaltet sowie Partner und Stakeholder von einer neuen Form der Zusammenarbeit überzeugt werden. Tragfähigkeits- und Wirtschaftlichkeitsanalysen, die Berücksichtigung einer neuen Kundenkommunikation sowie die Einbindung und Motivation der MitarbeiterInnen sind weitere Bausteine einer komplexen Nachhaltigkeitsstrategie.
Integratives Handeln
Ein systematischer Kompetenzaufbau in Unternehmen ist unabdingbar. Zielführendes Nachhaltigkeitsmanagement bedeutet integratives Handeln, das geeignete Lösungen für regulatorische, politisch-gesellschaftliche sowie unmittelbar unternehmensbezogene und administrative Aufgabenstellungen entwickelt. Nicht nur Fachkräfte im Bereich Nachhaltigkeit, auch Führungskräfte benötigen hierfür ein profundes Wissen: Neben Fachkompetenz sind vor allem Prozess- und Organisationskompetenz gefragt sowie eine ausgeprägte Führungskompetenz.
Neues Denken
Leadership bedeutet heutzutage, seinen Wissensstand und seine Kompetenzen stets so weiterzuentwickeln, dass man als Verantwortliche/r für seine Organisation und MitarbeiterInnen in der Lage ist, notwendige Veränderungen zu gestalten – anstatt sich von Veränderungen treiben zu lassen, lediglich zu reagieren und schlimmstenfalls Dinge aussitzen zu wollen. Wichtige EntscheidungsträgerInnen müssen daher umdenken:
- Weiterentwicklung eines rein gewinnorientierten Denkens hin zu einer werteorientierten Ökonomik
- Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsansätzen, die lediglich die Geschäftsstrategie ergänzen, hin zu Geschäftsstrategien, die Nachhaltigkeit integrativ berücksichtigen
- Transformation von bürokratischen und langwierigen Prozessen hin zu flachen Hierarchien und partizipativen Führungsmethoden
- Ausprägung eines Führungsverständnisses, das eine Zusammenarbeit mit geteilter Verantwortung und eine Kommunikation auf Augenhöhe etabliert
Führungskompetenz
Lernen ist nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil unserer modernen Arbeitswelt geworden – Bildung, Qualifizierung und Befähigung werden auch zur zentralen Aufgabe, wenn es darum geht, gesetzte Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dazu gehört das Bewusstsein, dass nicht nur viele MitarbeiterInnen und Führungskräfte ihre Kompetenzen im Themenumfeld Nachhaltigkeit erst noch aufbauen müssen. Auch Führungskräfte benötigen in ihrer Vorbildfunktion Qualifizierungsmaßnahmen, die sie dazu befähigen, Nachhaltigkeit glaubwürdig vorzuleben, MitarbeiterInnen zu motivieren und ‚mitzunehmen‘. Qualitativ hochwertige Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte setzen darüber hinaus wertvolle Schwerpunkte in den Bereichen Innovations- und Change-Kompetenzen, Problemlösungskompetenzen und People Leadership.