„Let’s become GREEN LEAN DIGITAL“ – das war der Aufruf von Andrea Kaden von „Work With Ease Eood“, Digital Change Agent und Referentin zum Thema Nachhaltigkeit im Forum Assistenz und Vorstandsunterstützung 2022. Nachhaltig, verschwendungsfrei, digital also soll der Büroalltag zukünftig aufsehen. Aber was genau ist eigentlich Nachhaltigkeit, wenn nicht einfach nur ein Buzz-Word? Ressourcen sparen? Müll verwerten? Mittlerweile hat sich das Drei-Säulen-Modell als Begriffsdefinition durchgesetzt, das eine nachhaltige Entwicklung dann gegeben sieht, wenn das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann. Allerdings stehen ökologische, soziale und ökonomische Ziele häufig im Widerspruch.
Um den Arbeitsalltag nachhaltiger zu gestalten, so betonte Andrea Kaden, sei es wichtig, Gewohnheiten zu durchbrechen. Wer beispielsweise benutzt sein Tablet wirklich als Arbeitsgerät? Und wer schreibt weiter auf Papier, weil es einem eine „gefühlte Sicherheit“ vermittelt? Gleichzeitig entsteht in Unternehmen mehr und mehr „Datenmüll“, also Dokumente auf dem Computer, die gar nicht benötigt werden. „Die Hälfte auf den Servern ist sogar unbekannt“, betonte die Efficiency Trainerin. Zwei- und dreifach sei das meiste zudem abgesichert. Doch während früher alle zehn Jahre der „Papierkram“ zum Schreddern ging, werden alte, ungenutzte elektronische Dokumente heute meist auf den Servern vergessen. Dabei lassen sich Löschvorgänge automatisieren.
„Wir können so nicht weitermachen“ – rief Andrea Kaden zu einem Wandel auf. „Viele trauen sich nicht, Dinge zu löschen, dabei ist dieser Vorgang für die Umwelt und den Kopf wichtig.“
Die Digitalisierung ist demnach ein wichtiger Step in Sachen Nachhaltigkeit, aber auch sie bringt nicht per se die Lösung.
Herausforderungen der Digitalisierung:
- Hardwareressourcen
- Lebensdauer
- Datenmüll
- Stromverbrauch
- Datenschutz- und Sicherheit
- Mentale Belastung

Im anschließenden Workshop „Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag“ erarbeiteten die TeilnehmerInnen des Forums praktische Lösungen für ein Schonen von Ressourcen. So sorgen beispielsweise das Bereitstellen von Duschen und Fahrradräumen vielleicht bei ArbeitnehmerInnen dazu, doch eher das Fahrrad auf dem Arbeitsweg zu nutzen. Aber auch die früher üblichen Fahrgemeinschaften oder Jobtickets können zur CO2-Reduktion beitragen.
Bei Meetings sollten Nutzen und Format immer überdacht werden. Vielleicht ist es auch denkbar, das ein oder andere sonst jährliche Meeting oder Event nur alle zwei Jahre zu veranstalten? Auch Dienstreisen und die Anzahl von TeilnehmerInnen gilt es, zu hinterfragen. Wenn Locations ausgewählt werden – sind diese gut erreichbar? Und wird regional gekocht? Auch üppige Bewirtungen gehören heute eher der Vergangenheit an – zu viel Essen landet im Müll und das möchte niemand mehr.
Geht es um die Frage der Büroausstattung, sollte nicht gespart werden: Hochwertige Arbeitsmittel halten länger. Und schließlich gibt es auch ganz einfache Tricks. Wenn der Drucker weit draußen auf dem Flur steht, entscheiden sich viele dafür, doch lieber etwas elektronisch zu lesen und zu bearbeiten.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Ein Prinzip: Reduce – Reuse – Recycle! Entscheidend dazu aber ist der Wille.