Wenn Worte wie „Digitalisierung“, „Blockchain“, „Cloud Services“ oder „Social Media“ fallen, löst das nicht bei jedem automatisch positive Reaktionen aus. Doch Banken – und die meisten Unternehmen – sollten sich diesen Herausforderungen aktiv stellen. Und das besser gestern als morgen.
Die CRONBANK hat sich dazu entschieden, der digitalen Transformation aktiv und in versammelter Stärke zu begegnen. Nicht zwei oder drei MitarbeiterInnen – wie in vielen Unternehmen üblich – bestreiten den Prozess, um im Anschluss die Informationen In-House weiterzugeben, sondern mit 21 TeilnehmerInnen war die CRONBANK Anfang Februar für den Auftakt des modularen Management Programms „Diplomierte(r) DigitalisierungsmanagerIn ADG“ auf den Campus Hotel Montabaur gereist. „Ich verspreche mir viel davon, dass Sie das Management Programm als Gruppe absolvieren“, so Frank Bermbach, Vorstandsvorsitzender der CRONBANK AG, zum Auftakt des ersten Präsenzmoduls. „Wir benötigen ein gemeinsames Verständnis von Transformation, damit sie gelingt. Ich bin mir sicher, dass wir so die CRONBANK und die MHK Group bewegen können.“

Dem schloss sich auch Dr. Yvonne Zimmermann, Vorstandsvorsitzende der ADG, an: „Auf Management-Ebene sollte sich stets die komplette Führungsmannschaft für das Thema Digitalisierung verantwortlich führen. Digitalisierung ist kein Trend mehr, sondern wird bleiben. Alle Führungskräfte eines Unternehmens benötigen daher das gleiche Verständnis – dann sind Austausch und Umsetzung von Projekten einfacher.“ Dass Frank Bermbach als Teil der Geschäftsleitung selbst mit vor Ort war, so betonte Dr. Zimmermann, zeige die Relevanz, die das Thema habe.
Das stützende Element der Gruppe
Nachdrücklich betonte Frank Bermbach auch, dass er sich bewusst sei, dass mit diesem Programm viel von seinen MitarbeiterInnen verlangt werde. Das Tagesgeschäft und eine 14-monatige Qualifizierung zu verbinden sei nicht ganz einfach. Zeitmanagement sei nun wichtiger denn je. „Es wird sicherlich auch schwere Phasen in diesen 14 Monaten geben“, so der Vorstandsvorsitzende. „Dann müssen wir uns gegenseitig stützen. Die Gruppe wird Sie tragen!“

Mit dieser Mut machenden Agenda schlug Bermbach den Bogen zu seinen Einstiegsworten: Das Schloss, so sagte er, sei nicht einfach nur ein Gebäude für die CRONBANK. „Uns verbindet ganz viel mit dem Schloss“, so Bermbach. „Insbesondere die Werte. Viele von uns haben hier ihre fachlichen Kompetenzen erworben.“ Der Schlossberg biete die Möglichkeit der Weiterentwicklung und diese Chance gelte es nun auch in Sachen Digitalisierung zu nutzen.
Nicht nur im eigenen Teich schwimmen
Mit der dreitägigen Auftaktveranstaltung der CRONBANK zum/r „Diplomierten DigitalisierungsmanagerIn ADG“ fiel der Startschuss auf dem Campus Schloss Montabaur für das neue modulare Management Programm, das die ADG auch für den Mittelstand und Unternehmen aus dem Bereich Ware anbietet. Sieben Pflichtmodule sowie vier Transfermodule stehen in den nächsten 14 Monaten für die Teilnehmenden an, mit Selbstlernphasen sowie Online-Live-Sessions. Die Abschlussprüfung findet Ende März statt. Doch, so erklärte Eugenie Schatz, die das Programm verantwortlich von der ADG begleitet: „Um das Zertifikat geht es am Ende weniger. Viel wesentlicher ist das lebenslange Lernen, das uns in Zukunft verstärkt begleiten wird.“

Da ein Transformationsprozess immer etwas Individuelles ist, wurde auch das Programm entsprechend auf die CRONBANK abgestimmt. Die TeilnehmerInnen motivierte sie vorab: „Ganz klar sind Sie die Profis in Ihrem Bereich, aber gewöhnlich schwimmen Sie in Ihrem eigenen Teich. Wir werden Sie fordern. Das wird nicht immer angenehm sein. Aber Sie nehmen nun eine aktive Gestalterrolle ein und begleiten den Wandel der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen.“
Vernetztes Denken
Wie solch ein Wandel gelingen kann, dazu gab Holger Meyer, Chief Digital Officer bei der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe eG und früherer Country Manager bei Google, in seinem Experten-Impuls „Einfach mal machen“ den Führungskräften der CRONBANK wertvolle und praxisrelevante Denkanstöße. Meyer, der der Tagung hybrid zugeschaltet war, empfahl mit neuen Methoden wie dem Design Thinking zu agieren, sich auf neue Technik einzulassen und den MitarbeiterInnen Ressourcen für innovatives Arbeiten zu geben. Ganz pragmatisch verwies er bei dem vermeintlichen Problem des Zeitmanagements bei der Einführung von neuen Aufgaben auf ein „Priorisieren“. „Fragen Sie sich doch einfach mal: Was passiert, wenn ich etwas weglasse?“ Für Veränderungsprozesse benötige es nun mal Mut.

In einem weiteren Experten-Impuls gab Günter Althaus von der AIVer GmbH zusammen mit seinem Sohn Jonah Althaus Anstöße mit Einblicken in seinen beruflichen Alltag. Günter Althaus, der 34 Jahre in genossenschaftlichen Organisationen tätig war und nun jungen Unternehmen hilft, auf eigenen Beinen zu stehen, erzählte: „Auch wir lernen permanent dazu, was Erfolgskriterien bedeuten – alle davon haben mit Digitalisierung zu tun.“ Geschwindigkeit sei in diesem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. „Mit wem challengen wir uns?“, fragte Althaus. „Was ist unser Wettbewerb? Mit dem, der noch das Papier trägt oder dem, der uns in zwei Tagen vollautomatisiert die Kreditkarte nach Hause geschickt

Häufig, so Althaus, höre er in diesem Zusammenhang von Banken, dass sie aufgrund der Regulatorik mit anderen nicht mithalten könnten. Doch er forderte die CRONBANK-MitarbeiterInnen auf: „Verstecken Sie sich nie hinter der Regulierung. Sehen Sie sie als Voraussetzung für Digitalisierung. Versuchen Sie sie zu handhaben – sie gilt für alle und andere kriegen es auch hin! Versuchen Sie sich mit anderen zusammenzutun, die das Thema bereits durchhaben. Lernen Sie von ihnen. Nur vernetztes Denken bringt uns weiter!“
Dabei sei es auch wichtig, Transparenz an den Tag zu legen. Wer etwas bekommen will, muss auch etwas preisgeben, erklärte Althaus: „Die, die sich abschotten, sind oft die, die es nicht mehr gibt!“
Digitalisierung auf allen Ebenen
Im TABOR-Workshop stand die Frage im Mittelpunkt: „Was müssen wir bis zum Ende des Management Programms gemeinsam tun, um die digitale Transformation erfolgreich im eigenen Verantwortungsbereich und gemeinsam in der Führungsmannschaft zu gestalten?“
Schnell entstand das gemeinsame Verständnis, dass die digitale Transformation weit über die beengte Sichtweise von Digitaltechnologien hinausgeht. Stattdessen ist sie ein fortlaufender und tiefgreifender Veränderungsprozess in der CRONBANK. Digitale Technologien wie CRM-Tools, Data-Management, Robotik und Künstliche Intelligenz führen zu Prozessveränderungen, doch die Transformation findet auch auf der psycho-sozialen Ebene statt. Die müsste also mitgedacht werden: Wie nehmen wir unsere Mitarbeitenden mit auf die Reise und was bedeutet dies für die Kommunikation und Transformation der bestehenden Kompetenzen und Fähigkeiten?

In unterschiedlichen Arbeitsgruppen, die die Teilnehmenden in ihrem Fazit als sehr wertschöpfend beschrieben, wurde in den drei Tagen bewusst, welches Ausmaß die Aufgaben im Rahmen der digitalen Transformation haben. Auch die Erkenntnis für die Notwendigkeit des Blickes über den Tellerrand ist gereift. Aus insgesamt 80 Ideenkarten im Workshop TABOR folgten zehn Themen, aus denen wiederum fünf mit neun konkreten Handlungsempfehlungen priorisiert wurden. Mit dezidierten Arbeitspaketen für die weitere Vorgehensweise konnte die CRONBANK ihre Heimreise antreten. Auch wenn die nächsten Monate noch fordernd werden – ein erster Schritt ist gemacht.