Prozesse digitalisieren, werteorientiert denken und handeln, nachhaltig wirtschaften – gerade jetzt befinden sich viele Unternehmen in notwendig gewordenen, herausfordernden, komplexen Veränderungsprozessen. Hinzu kommen Krisen und Unsicherheiten im Außen, die Schwankungen von Parametern wie Rohstoffe und Zinssätze mit sich ziehen. Auch die Wertvorstellungen und Anforderungen von MitarbeiterInnen an eine sinnvolle Arbeit, an Arbeitsweisen und Formen der Kommunikation sind auffallend heterogen.
Klar ist: Unsere Welt befindet sich in einem tiefgreifenden politischen, gesellschaftlichen, technologischen, ökologischen und sozio-kulturellen Wandel. Ein Wandel, der ein neues Denken erfordert: Wenn permanente Veränderung zur neuen Kontinuität wird und wenn Krisenzeiten zur Normalität werden, ist Führung stärker gefragt denn je!
Lebenslanges Lernen
MitarbeiterInnen, die sich ihr gesamtes Berufsleben lang weiterbilden und qualifizieren, werden zu einem zentralen Faktor der Wettbewerbsfähigkeit. Denn so wie sich jedes Unternehmen und jede Organisation insgesamt auf die rasanten Veränderungen der Märkte und Technologien einstellen und daran anpassen muss, gilt es auch für den/die einzelne/n MitarbeiterIn, Schritt zu halten.
Auf diese wachsenden Herausforderungen die richtigen Antworten zu finden, entscheidet über die Zukunft eines Unternehmens. Worauf es dabei ankommt: Die Trias aus Lernen, Weiterbilden und Vernetzen. Lernen ist nicht länger ein Vorgang, der parallel neben der Arbeitswelt stattfindet, sondern ein Prozess, der mit der Arbeit selbst verknüpft ist – Lebenslanges Lernen wird zum unverzichtbaren Bestandteil unserer Arbeit.
Führungskräfte-Entwicklung
Wichtig ist hierbei zu beachten, dass Lebenslanges Lernen kein Prozess ist, der nur MitarbeiterInnen betrifft. Im Gegenteil: Insbesondere die Führungsebene ist gefordert, sich daran zu beteiligen. Eine der größten Aufgaben der Personal- und Organisationsentwicklung heute und in Zukunft ist es daher, allen Beschäftigten berufsbegleitend Lebenslanges Lernen zu ermöglichen und die erforderlichen Freiräume zu schaffen. Auch wenn viele Unternehmen und Organisationen vor großen finanziellen Herausforderungen stehen – die (Nach-)Qualifizierung von Beschäftigten muss gerade in Krisenzeiten antizyklisch geschehen. Nur so lassen sich die Organisations-, Unternehmens- und Personalentwicklung auf neue Kompetenzen und Fähigkeiten ausrichten.
Kritische Reflexion
Leadership bedeutet heute, seinen Wissensstand und seine Kompetenzen stets so weiterzuentwickeln, dass man als Verantwortliche/r für seine Organisation und MitarbeiterInnen in der Lage ist, notwendige Veränderungen zu gestalten – statt lediglich zu reagieren und sich von Veränderungen treiben zu lassen.
In diesem Zusammenhang lohnt sich für jedes Unternehmen und jede Führungskraft ein regelmäßiger selbstkritischer Blick.
Modulares Lernen
Die Digitalisierung verändert, ja erleichtert insbesondere auch die Weiterbildung. Mit digitalen Lernangeboten lässt sich Wissenshunger schnell und ohne Reiseaufwand stillen – und das qualitativ überzeugend: Unterricht in virtuellen Lernräumen ist längst keine reine frontale Wissensvermittlung mehr, sondern bindet TeilnehmerInnen durch Web Based Trainings aktiv ein und erlaubt Vernetzung und Austausch digitaler Lerngruppen.
Doch nicht nur die digitalen und hybriden Bildungsangebote verändern sich. Auch traditionell bekannte und bislang bewährte, linear aneinander gereihte Qualifizierungseinheiten für Zertifikate und Abschlüsse werden von modularem Lernen abgelöst. Die ADG Gruppe hat daher ihr Bildungsprogramm grundlegend transformiert und für VorständInnen und Führungskräfte ein neues modulares Qualifizierungsangebot entwickelt. TeilnehmerInnen von Executive und Management Programmen kombinieren künftig zeitlich und inhaltlich sowie in der Reihenfolge voneinander abgegrenzte Module einzeln oder zu Zertifikats- und Diplomierten Abschlüssen. Das ermöglicht sogar die Anrechnung von Bildungsbausteinen aus der beruflichen Weiterqualifizierung innerhalb von akademischen Studienabschlüssen und umgekehrt.
Vielschichtige Führungskompetenzen
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten brauchen Führungskräfte heute? Neben klassischem Fachwissen gewinnen digitale, kommunikative, lösungs- und umsetzungsorientierte Kompetenzen sowie soziale und mentale Kompetenzen an Bedeutung – übrigens fordert auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bei der Vorstandsbesetzung mehr interdisziplinäre Kompetenzen. Unsere Zeit benötigt Menschen, die komplexe Zusammenhänge verstehen können und gewillt sind, über den Tellerrand hinauszuschauen! Menschen, die zukunftsorientiert und werteorientiert denken und handeln und die notwendigen Innovations- und Change-Kompetenzen besitzen. Menschen, die Führung als verantwortliches, beziehungsorientiertes Agieren verstehen und MitarbeiterInnen ermöglichen wollen, möglichst frei, motiviert und eigenverantwortlich zu arbeiten. Menschen, die den Mut haben, ihre eigene Persönlichkeit und ihr Führungsverständnis zu reflektieren und neben aller Problemlösungsorientierung auch immer den Blick auf das richten, was bereits gut läuft.