ADG Akademie

    Die Produktionsbank der Zukunft  

    von Mara Koch

    Digitale Transformation, Online-Banking und Cybersicherheit sind derzeit die Top-Themen für die VorständInnen von Banken, zeigt eine aktuelle Horváth-Studie. Doch wie sehen die Themen der Produktionsbank der Zukunft aus? Dieser Frage gingen die TeilnehmerInnen des 18. Forums Produktionsbank 2022 auf dem Campus Schloss Montabaur nach.

    „Die Zeitenwende: Alles anders als bisher!“, prognostizierte Keynote-Speaker Dr. Ingo Kipker, Banken-Partner von Horváth, im Hinblick auf die derzeit großen, überlagernden Krisen, wie der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg oder dem Klimawandel. Die daraus entstehenden Herausforderungen wirken sich auf die Gesamtwirtschaft, aber auch im speziellen auf die Prozesse und Beschäftigten der Produktionsbank aus.

    Zeigte man sich Anfang des Jahres in den Geschäftsfeldern Unternehmenskredite, Baufinanzierung, Ratenkredite, Einlagengeschäft, Wertpapiergeschäft und Versicherungen noch sehr zuversichtlich, folgten einige Monate später sehr gegensätzliche Entwicklungen in den Geschäftsfeldern, insgesamt jedoch eine deutliche Abschwächung und Veränderung der Nachfrage. Die Baufinanzierung schwächelt, Unternehmenskredite unterstützen die Transformation der Wirtschaft. Dies muss in der Produktionsbank effizient abgebildet werden.

    „Wir müssen mit steigenden Kosten rechnen, sowohl bei Personal- als auch bei Sachkosten.“, stellte Dr. Kipker fest. Exogene Faktoren, wie der Ukraine-Krieg, aber auch die Entwicklungen hin zum demografischen Wandel und Fachkräftemangel setzen die Produktionsbank weiter unter Transformationsdruck.



    Digitalisierung der Produktionsbank – voll automatisiert und standardisiert?

    Ein Ansatz, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, und gleichzeitig dem veränderten Kundenverhalten hin zu mehr Online-Banking und digitalen Zugangswegen Rechnung zu tragen, ist der Ausbau automatisierter und standardisierter Prozesse.

    Die Entwicklung eines zentralen, hochautomatisierten Betriebsmodells soll die Genossenschaftsbanken stärken und entlasten. Die Vorteile: Einfaches, weitestgehend automatisiertes Banking, reduzierter Administrationsaufwand, geringere Verwaltungskosten und gleichzeitig mehr Zeit für die KundInnen, wie Atruvia-Vertriebsvorstand Ralf Teufel verdeutlichte.

    „Genossenschaftsbanken müssen vor allem regional, digital, persönlich sein.“, beschrieb Teufel das Zielbild der Bank der Zukunft. Eine der großen Herausforderungen der Automatisierung und Standardisierung aus Sicht der TeilnehmerInnen des Produktionsbankforums: Wie schafft man es, die einzelnen MitarbeiterInnen mitzunehmen und in ihrem Mindset zu überzeugen? Automatisierte und standardisierte Prozesse scheinen für die Genossenschaftsbanken im Allgemeinen zunächst sinnvoll, für die jeweiligen MitarbeiterInnen setzen diese jedoch individuelle Veränderungsbereitschaft voraus. 


    „Genossenschaftsbanken müssen vor allem regional, digital, persönlich sein.“ 

                Ralf Teufel, Atruvia

    Aktuelle Trends in der Produktionsbank

    Neben den Entwicklungen in der Automatisierungsstrategie standen weitere aktuelle Trends, wie Nachhaltigkeit, New Work oder Outsourcing, in der Produktionsbank im Fokus.

    Ebenso erhielten die TeilnehmerInnen des Forums Einblicke in anstehende rechtliche Neuerungen für die Produktion.